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Kinder der Shoah und neue Infotafel über Charlotte
„Du bist ein Gott, der mich sieht“ 1. Mose 16, 13
Vergessene Leben sichtbar machen: Die Geschichte der Jüdin Melitta Charlotte Hoffmann
Lange galt Melitta Charlotte Hoffmann als deportiert. Dass sie überlebte, wusste man. Doch erst durch neun Monate Archivarbeit und einen Berg von Akten wurde deutlich, WIE sie überlebte: Charlotte war nicht im KZ gewesen, wie ihre Mutter, sondern sie überlebte als untergetauchte Jüdin an ständig wechselnden Orten in Berlin, Schlesien und Sachsen – organisiert von ihren katholischen Stiefschwestern Agathe und Maria Krause.
Informationen zum Lern- und Gedenkort für Schulklassen hier charlotte.spielhaus-schillerstrasse.de
Der entscheidende Impuls kam 2014: Ein 85jähriger Rückkehrer aus New York warf kurz vor dem Gottesdienst einen Brief in den Kasten des Pastorenbüros und schrieb darin in altdeutscher Schrift, wie er vier türkische Kinder beim Polieren seines Stolpersteins beobachtet hatte – und war sich jetzt sicher: „Trotz aller Bedenken, es war richtig, wieder nach Deutschland heimzukehren.“ Aus der einmaligen Aktion, wurde eine Regel: Seitdem pflegen Kinder die Stolpersteine in der Umgebung – und geben der Erinnerung eine Zukunft.
Unter reger Beteiligung der Nachbarschaft wurde nun am 20. Mai 2025 eine neue Infotafel zu Charlotte enthüllt – und ein Gedenkstein für alle ermordeten Kinder der Shoah eingeweiht. Israelis, darunter neun Jugendliche waren zu Gast. Die Reden hielten u. a. Antisemitismusbeauftragter des Bundes Dr. Felix Klein, Gideon Joffe (Vorsitzender Jüdische Gemeinde Berlin), Kirstin Bauch (Bezirksbürgermeisterin) und der Bürgermeister Moshe Kuninsky aus Karmiel (Israel).
Charlottes Name steht nun für viele – für Mut, für Schutz im Verborgenen und für Gottes Blick, der nicht vergisst. Infos zu dem Projekt der Friedenskirche Charlottenburg unter www.charlotte.spielhaus-schillerstrasse.de
Lina Rothkegel von der Friedenskirche
Gideon Joffe, Vorsitz Jüd.Gemeinde Berlin
Gideon Joffe, Antisemitismusbeauftrager des Bundes Klein, Pastor Kissel und Bürgermeister aua Karmiel, Mosche Kuninsky
Kuninsky, Joffe, Reinhard Naumann (Ev. Vorsitzender Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Berlin; ehm.Jugendstadtrat und Bürgermeister) und Bezirksbürgermeiterin Kirstin Bauch
Israelische Jugendliche, Lina Rothkegel, israel.Bürgermeister und Bürgermeisterin von Charlottenburg-Wilmersdorf
Joffe und Pastor Kissel
Israelis singen ein Lied