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Neun verschiedene Religionen im Bezirk entsandten ihre Vertreter am 23.Januar zu einem Friedensgebet. Eingeladen hatte auch die Bezirksbürgermeisterin Frau Kirstin Bauch, die unter den Gästen war. Im Dezember letzten Jahres fand anlässlich der schrecklichen Ereignisse am und nach dem 7.Oktober 2023 ein Treffen mit ihr statt und des entstand die Idee eines Friedensgebets. Die Idee nach einem Ort lies nicht lange auf sich warten, da doch bekannt war, dass die Friedenskirche ein Wandbild mit dem Namen „Friedensbewegung“ im Kirchsaal hat. „Wir beten in und vor Eurem Bild!“, so die Idee. So kamen an dem Abend Pfarrer der Anglikanischen Kirche, der Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Charlottenburg-Wilmersdorf, der für Berlin zuständige Pastor der Adventisten, der Iman und Gemeindeleiter einer arabischen Moschee und ein Vertreter einer türkischen Moschee, ein römisch-katholischer und ein buddistischer Vertreter des “Berliner Forums der Religionen” - welches seinen Sitz auf dem Campus der Friedenskirche hat - und die methodistische Kirche teil. Der Vertreter der Jüdischen Gemeinde waren aufgrund der kurzfristigen Ansetzung des Termins verhindert.
Links Bundesministerin Frau Lisa Paus und rechts die Bezirksbürgermeisterin Frau Kirstin Bauch im Austausch. Beide blieben noch lange im Anschluss für Gespräche zurück .
Der Abend mit Imagine auf dem Flügel gespielt und klang - alle im Kreis händehaltend - aus mit “We are the world”. Die die neun unterschiedlichen Gebete wurden jeweils im Wechsel mit Musik gesprochen. Nach einer Stunde war es schwer auseinander zu gehen. Die Beteiligten und die Gäste verweilten noch länger im Kirchsaal in fast andächtig anmutender Stille. Aber die im Kirchsaal befindliche Theke lockerte die Runde am Ende etwas auf und man begann sich zu unterhalten.
Der „Interreligiöse Dialog Charlottenburg-Wilmerdorf“ führt das nächste Friedensgebet im Februar in der “Enser-Moschee” und im März in der “Seituna-Moschee” durch. .
Seit Januar 2009 schmückt das ca. 80qm grosse Wandbild "Friedensbewegung" den Apsisbereich der Friedenskirche. Diverse Berliner Stadtszenen umrahmen das zentrale Motiv: Jesus reitet durch das Brandenburger Tor! Kerngedanke ist den Begriff "Frieden" in Bezug auf die Friedenskirche sowie berlintypische Szenen zu vereinen. In der künstlerischen Umsetzung entsteht das Bild Jesu (Friedefürst) der durch das Brandenburger Tor zieht. Als Zentralpunkt dient das Brandenburger Tor, 5 Kilometer von der Friedenskirche entfernt in östlicher Richtung gelegen. Jesus durchreitet das Tor in Analogie zu seinem Einzug nach Jerusalem an Palmsonntag nicht in Herrlichkeit und Pracht sondern auf einem Esel. Er sprengt Reste der Berliner Mauer bei seinem Einzug, die Säulen des Tores geraten ins Wanken, die Rosse der Quadriga stieben auseinander:
Angrenzende Apsisbereiche zur rechten und linken Seite ergänzen den "Triumphzug" Jesu und rahmen den Reiter auf dem Esel mit weiteren markanten Motiven aus Berlin ehemals West und ehemals Ost ein. Der heute in Bad Tölz lebende Künstler und ehemalige Pastor Helmut Kissel hat in Berlin und München Theologie und Kunst studiert und kennt die Stadt aus eigenem Erleben. Ähnliche Projekte sind von dem ehemaligen Meisterschüler der Münchner Kunstakademie bereits realisiert worden, so z. B. in der Baptistenkirche-Wedding in Berlin.